Die Überwinterung
Die Vorbereitungen für eine erfolgreiche Überwinterung beginnen und erfolgen bereits bei der Pflege der Völker im Spätsommer. Die Spätsommerpflege ist deshalb auch der Anfang des Bienenjahres.
Ein Bienenvolk überwintert erfolgreich wenn es
- ausreichend groß ist,
- ausreichend eingefüttert wurde,
- auf jungem Wabenbau sitzt und
- eine junge Königin hat
Um das Volk im Winter vor unerwünschten Besuchern zu schützen, sind außerdem geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Mäusen und Spechten zu ergreifen.
Desweiteren steht als letzte Maßnahme im Jahr gegen die Varroamilbe die Restentmilbung mit der Oxalsäure an.
Die Überwinterungsstärke
Das zu überwinternde Volk sollte mindestens 5000 Bienen zählen. An einem Morgen nach frostiger Nacht werden die besetzten Waben gezählt. Die beiden äussersten Wabengassen werden nicht mitgezählt, da diese oft nur spärlich besetzt sind. Sind mindestens 5 Waben besetzt ist alls in Ordnung. Hängt im Boden auch noch eine Traube, sind es noch mehr Bienen.
Futterkontrolle
Aus der Einfütterung während der Spätsommerpflege sollte ein einzargiges Volk 15 kg Futter haben, ein zweizargiges Volk kann gut über 20kg haben. Durch Anheben der Beute lässt sich das Gewicht schätzen. Wenn man nicht sicher ist kontrolliert man das leichteste Volk genauer. Bei zu wenig Futter sollte eine Notfütterung durchgeführt werden. Wenn in einem Zweizarger viel Futter ist und das Futter im Frühjahr nicht verbraucht ist, kann man die übrigen Futterwaben für Ableger/Jungvolkbildung verwenden.
Junger Wabenbau
In der Spätsommerpflege werden die Völker eingeengt (z.b. von drei auf zwei Zargen) und der alte, dunkle Wabenbau, der mehrfach bebrütet worden ist entfernt. Der ehemalige unbebrütete Honigraum wird dann zum Brutraum.
Junge Königin
In der Spätsommerpflege können Altvölker umgeweiselt werden. Dies geschieht zum Beispiel mit Königinnen aus schwachen Ablegern die aufgelöst werden sollen. Man kann auch Königinnen nachziehen oder zukaufen. Völker die mit der Teilen und Behandeln (T+B) Methode gegen Varroa behandelt werden, ziehen sich selbst eine junge Königin nach.
Mäuseschutz
Mäuse können schwere Schäden im Bienenvolk verursachen. Um das Volk vor dem Einzug von Mäusen zu bewahren muss rechtzeitig, bevor es frostige Nächte gibt, das Mäusegitter angebracht werden.
Spechtschutz
Regional gibt es regelmäßig Schäden durch den Grünspecht an den Holzbeuten. Durch das Anbringen eines Spechtnetzes kann diesen Schäden vorgebeugt werden.
Oxalsäurebehandlung
Bei den brutftreien Völkern steht im Dezember die Oxalsäurebehandlung an um die Restentmilbung durchzuführen. Hierzu wird in die Wabengasse mittels Träufelmethode in die dicht sitzende Wintertraube 30-50ml ( je nach Volksgrösse) Oxalsäure 3.5% gespritzt. Meist sind die Völker Anfang bis Mitte Dezember brutfrei ( 3 Wochen nach dem ersten Frost). In den letzten Jahren war es Heiligabend schon wieder warm und die Völker fangen wieder an zu brüten.
Auf den Bildern kann man schön die Form der Wintertraube erkennen.